Erasmus+: Spanien-Austausch mit Granada vom 5. bis 12. Mai 2025

30.06.2025

Erasmus+
EU kofinanziert

Wusstet ihr, dass in Spanien das Abendessen oft erst nach 22 Uhr beginnt – also zu der Zeit, in der Deutsche meist schon längst zu Abend gegessen haben? Genau solche kulturellen Unterschiede konnten wir, die Schüler der 10. und 11. Klassen bei unserem Austausch, der als Erasmus+-Projekt von der Europäischen Union großzügig gefördert wird, zusammen mit unseren Lehrerinnen Frau Stengel und Frau Kulzer hautnah erleben. Zwischen Sonne, spannenden Ausflügen und neuen Freundschaften tauchten wir nicht nur in die spanische Sprache, sondern auch in eine komplett andere Kultur ein.

Montag

Am Montag, den 05. Mai, ging’s für uns los, kurz vor 11 fuhren wir von der Schule aus mit dem Bus nach München, dann mit dem Flugzeug von München nach Málaga, ein dreistündiger Flug. In Málaga angekommen, stand noch eine weitere Busfahrt nach Granada bevor. Dort wurden wir herzlich von unseren Austauschpartnern empfangen. Der lange Tag endete mit einem schönen Abend in den Gastfamilien, die uns alle mit offenen Armen aufgenommen haben.

Dienstag

Am zweiten Tag unseres Austausches bekamen wir eine Führung durch die historische Innenstadt Granadas. Unsere Reiseführerin führte uns durch verschiedene kleine Gassen, geprägt von den unterschiedlichen Kulturen der Muslime, Christen und Juden, und erklärte uns auf dem Weg die Geschichten der einzelnen Gebäude. Anschließend wurden wir im Rathaus empfangen und haben dort ebenfalls eine Führung bekommen. Die Räume dort waren – anders als in unserem Ingolstädter Rathaus – sehr prunkvoll in Rot und Gold gestaltet, mit vielen Antiquitäten, wie beispielsweise einer Flagge aus der Zeit der Eroberung Granadas im Jahr 1492 oder alten Gemälden. Unseren ersten Nachmittag in Spanien verbrachten wir zusammen mit unseren Austauschpartnern in einem Einkaufszentrum mit Ausblick auf Palmen und die schneebedeckte Sierra Nevada im Hintergrund.

Mittwoch

Am Mittwoch gingen bzw. fuhren wir mit dem Bus zur Alhambra, der berühmten arabischen Burganlage mitten in der Stadt, und erhielten dort eine spannende Führung durch die Paläste und den Garten, den Generalife. Anschließend hatten wir Freizeit, in der einige von uns das Stadtzentrum erkundeten, eine Tetería besuchten oder den Aussichtspunkt Mirador de San Nicolás genossen. Am Nachmittag trafen wir uns mit unseren Austauschpartnern und aßen gemeinsam Churros. Den Abend ließen wir mit einem Aufstieg zum Mirador de San Miguel Alto ausklingen. Dort bewunderten wir den Sonnenuntergang über der Stadt.

Donnerstag

Am Donnerstag unternahmen wir einen Ausflug gemeinsam mit unseren Austauschschülern. Zuerst besuchten wir Frigiliana, ein malerisches weißes Dorf mit engen Gassen und toller Aussicht. Danach ging es weiter zu den beeindruckenden Höhlen von Nerja. Nach der Besichtigung sahen wir dort noch einen kurzen Film mit VR-Brillen, der uns die Entstehung der Höhlen auf eindrucksvolle Weise gezeigt hat. Am Nachmittag hatten wir dann Freizeit in Nerja. Wir konnten durch die Stadt bummeln und haben den bekannten Balcón de Europa besucht, von dem man eine tolle Aussicht aufs Meer hat. Der Tag hat uns allen sehr gut gefallen und war eine schöne gemeinsame Erfahrung mit unseren Austauschschülern.

Freitag

Am Freitag besuchten wir Sacromonte, ein Stadtviertel oberhalb Granadas, und bekamen eine Führung durch die Höhlen, in welchen lange Zeit Familien wohnten. Es war sehr erstaunlich zu sehen, wie die Gitanos (Roma) dort lebten, teils sogar mehrere Familien in einer einzigen in Stein gehauenen Höhle. Unser tänzerisches Talent durften wir anschließend bei einem Flamenco-Kurs unter Beweis stellen, in dem wir zu typischer Musik tanzten. Am Abend fand dann eine Party in der Turnhalle der Schule statt, bei welcher jede Familie etwas zu Essen mitnehmen konnte und wir alle zur Musik tanzten oder uns einfach mit den Austauschpartnern unterhielten. Nach diesem ereignisreichen Tag ging es für ein paar von uns schon ins Bett, während andere den Abend entspannt in einer Tapas-Bar oder im Park ausklingen ließen.

Samstag und Sonntag

Das Wochenende verbrachten wir mit unseren Gastfamilien, jeder nach seinen Interessen. Dabei hatte jeder ganz unterschiedliche Erlebnisse, die diese zwei Tage so besonders machten. Einige von uns nutzten das schöne Wetter und fuhren ans Meer, um sich zu entspannen, die schönen Ausblicke zu genießen und etwas Sonne zu tanken – manche sind dabei nicht ohne Sonnenbrand davongekommen. Andere von uns erlebten etwas ganz Beeindruckendes, eine Jesus-Prozession, die alle hundert Jahre stattfindet. Manche zog es in die Nevada Mall, die drittgrößte Mall Andalusiens, wo nicht nur geshoppt und mit Freunden Zeit verbracht wurde, sondern vor allem das spannende Fußballspiel zwischen Real Madrid und dem FC Barcelona verfolgt wurde. Die Begeisterung der Spanier während des „Clásico“ mitzu¬erleben, war für viele von uns mitreißend. Auch spazieren gehen durch die schönen andalusischen Straßen Granadas war eine Aktivität, die viele unternommen haben. Dieses Wochenende zeigte uns einmal mehr, wie vielfältig und lebendig Spanien ist und vor allem hat es uns noch ein Stück näher an unsere Gastfamilien und ihre Lebensweise gebracht.

Montag

Den Montag, unseren letzten Tag, nutzten wir schließlich für unser Erasmus+-Projekt. Hier vervollständigten wir unsere Reisetagebücher, in denen wir im Laufe der Austauschwoche immer wieder unsere gesammelten interkulturellen Erfahrungen notierten und reflektierten. Zudem gestalteten wir Plakate, auf denen wir unsere Reflexionen bezüglich unserem Projektthema „Vielfalt und Toleranz zwischen europäischen Jugendlichen“ festhielten. Dabei brachten wir in Form von Verkehrsschildern zum Ausdruck, wie wir zu Toleranz beitragen konnten und können.
Unsere Woche in Spanien war wie im Nu vergangen, und bevor wir uns versahen, verabschiedeten wir uns von unseren Gastfamilien. Als wir uns wieder an unserem ursprünglichen Treffpunkt versammelten und uns gegenseitig umarmten, standen einigen die Tränen in den Augen, aber wir wussten, dass wir uns bald beim Gegenbesuch wiedersehen würden. Nach einer fast zehnstündigen Rückreise waren wir wieder zu Hause angekommen und vermissten vielleicht schon unsere Gastpartner, waren aber auch wieder froh, in Ingolstadt zu sein.

Beim Gegenbesuch der Spanier stehen unter anderem Ingolstadt, Neuschwanstein, Nürnberg und München auf dem Programm.

Und hier ein paar Stimmen aus unserer Abschlussreflexion:

Wie glaubst du, hat unser Austausch zur Wahrung von europäischen Werten beigetragen?

„Man hat einfach nochmal eine neue Kultur kennengelernt (anders als im Urlaub).“

„Ich glaube der Austausch hat für neue und realistischere Eindrücke gesorgt und viele Vorurteile widerlegt.“

„Der Austausch hat dazu beigetragen, dass wir einander besser verstehen, was wichtig ist für den europäischen Zusammenhalt.“

„Der Austausch hat realitätsnah gezeigt, wie Dinge in anderen Ländern funktionieren, und dass, auch wenn wir andere Kulturen, Sprachen, Gewohnheiten haben, trotzdem alle Menschen Frieden, Gleichberechtigung ect. wollen.“

Emma Wolfseher, Emma Halabrin, Marie Oberhofer (10E) und Lea Biedermann, Leilah Cenuse- blanco, Lora Andonova und Gabi Orzechowska (10F), Frau Kulzer

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